Geschichten von Luna & Cora

LEBEN MIT LEISHMANIOSE

 

Was ist Leishmaniose?

Erst durch den Import von Hunden aus den Mittelmeerländern wurde die Krankheit Leishmaniose in Deutschland ein Thema. Sie gehört zu den so genannten Reisekrankheiten. Leishmaniose ist eine Infektion, die von parasitären Einzellern Leishmanien (Phlebotomus)- ausgelöst wird.

Erreger: Leishmanien, Einzeller. Sie befallen die Fresszellen im Knochenmark und schädigen die Organe, insbesondere Leber, Milz, und Nieren, unbehandelt bis hin zum Tod des Tieres.

Übertragung: Sandmücken, die im gesamten Mittelmeerraum, Frankreich, Süddeutschland, Schweiz, Osteuropa und evtl. Österreich vorkommen. Übertragung im Mutterleib ist möglich. Übertragung durch Wundsekret infizierter Hunde wird diskutiert, allerdings ist bisher kein Fall bekannt geworden.

Äußerliche Symptome: Abmagerung, Lahmheit, Appetitlosigkeit, allgemeine Schwäche, Durchfall und Erbrechen, häufig Haarausfall, Ekzeme, Nasenbluten, abnormales Krallenwachstum.

Behandlung: Am häufigsten eingesetzt und am besten verträglich ist Allopurinol, das in der Humanmedizin als Gichtmittel eingesetzt wird. ABER: Die häufig gehörte Ansicht, Leishmaniose könne wie Diabetes mit ein paar Tabletten täglich eingestellt werden, stimmt definitiv NICHT!!! Nach Gabe von Allopurinol kann nicht davon ausgegangen werden, dass eine Leishmaniose eliminiert ist. Allopurinol ist gut geeignet zur Unterstützung der eigentlichen Therapie, die im Allgemeinen eine Chemotherapie (Injektion/Infusion) ist. Auch die Chemotherapie ist nicht immer erfolgreich. Es ist mit Rückfällen zu rechnen, sobald das Immunsystem durch eine andere Krankheit oder auch Impfung stark beansprucht wird.Parallel zur Therapie sind häufig Laborkontrollen erforderlich, um die Leber- und Nierenwerte zu überprüfen, und auch nach der Therapie, dann aber in größeren Abständen.

Aussichten: Unbehandelt ist Leishmaniose für den Hund meist tödlich. Nach Behandlung ist eine Heilung in wenigen Fällen bekannt, aber nicht die Regel. Der Normalfall ist derzeit, dass man bei frühzeitiger Erkennung vielen Hunden nach genauer Diagnostik und nachfolgender, speziell abgestimmter Therapie für einige Zeit, manchmal auch Jahre, ein erträgliches Leben bieten kann.

Gefahr für Menschen? : Leishmaniose ist über die oben genannten Wege auf Menschen übertragbar. Die europäischen Formen sind für Erwachsene relativ ungefährlich, außer bei Immunkrankheiten wie AIDS. Diabetiker und Transplantationspatienten sowie Kinder bis 5 Jahre haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko, übrigens auch während des Urlaubs im Süden. Erkrankte Hunde sollten wegen der häufig auftretenden offenen Ekzeme nicht zu kleinen Kindern. Übertragung durch Hundebisse, Speichel oder frisches Blut ist unwahrscheinlich.Haben Sie Ihren Wunschhund gefunden, lassen Sie sich die schriftlichen Ergebnisse zeigen und achten Sie darauf, das ein richtiger Bluttest (ELISA-Test), nicht einer der oft noch üblichen, aber viel zu unzuverlässigeren Schnelltests durchgeführt wurde.

Fazit: Panik und Hysterie sind bei Leishmaniose fehl am Platz. Aber wer sich bewusst für solch einen kranken Hund entscheidet, sollte wissen, dass es sehr zeitintensiv ist, viel Geld kosten kann und auch eine nervliche Belastung für den Hundebesitzer ist.Wichtig ist, dass der Hund in einer stressfreien liebevollen Umgebung lebt. Gerade Stress ist einer  der häufigsten Auslöser von Leishmaniose-Schüben. Auch sollte auf die Ernährung geachtet werden. Innereien sollten möglichst nicht gegeben werden (auch nicht im Fertigfutter), weil speziell bei einer Behandlung mit Allopurinol die gichtartigen Anfälle dadurch verstärkt werden können.

Weitgehende Infos finden Sie im Internet auf folgenden Seiten:

http://www.leishmaniose.de

http://www.parasitus.com

http://www.leishmaniose-forum.com/

 Weitere Auskünfte erteile ich gerne per E-Mail:    

Zukünftige Leishmaniose-Untersuchungen an der Universität Zürich

Die Universität Zürich bietet den Leishmaniosetest mittels ELISA auch für ausländische Einsender an. Verwendet wird eigenes Antigen aus promastigoten Stadien.

 Das Blut kann von jedem Tierarzt abgenommen werden. Benötigt werden 5 ml Vollblut oder 2 ml Serum. Die Blutentnahme sollte möglichst am Wochenanfang stattfinden, damit die Probe nicht während des Wochenendes bei der Post liegenbleibt.

Die Versandadresse entnehmen Sie bitte dem Untersuchungsantrag. Damit die Blutprobe schnellstmöglich den Schweizer Zoll passiert, sollten Sie einen Zoll-Aufkleber auf dem Umschlag anbringen (wichtig!). In Deutschland können sie dazu die linke grüne Seite eines normalen Päckchenaufklebers der Post verwenden.Geben Sie auf dem Zollaufkleber bitte medizinisches Untersuchungsmaterial und Wert = 0 an.

 Der Test selbst kostet 42,-- Schweizer Franken (ca. 28 Euro) zuzüglich Versandkosten und ca. 10,-- Euro Überweisungsgebühr in die Schweiz. Die Abrechnung wird über Ihren Tierarzt durchgeführt, und an ihn erfolgt auch der Versand des Befundes per Fax.

Hier können Sie den Untersuchungsantrag herunterladen und ausdrucken:

Untersuchungsantrag (pdf)

(das Herunterladen kann einige Minuten in Anspruch nehmen!)

Achtung: Zum Lesen und Ausdrucken benötigen Sie den Adobe Acrobat Reader.

Wir empfehlen Ihnen, die Unterlagen inklusive Versandumschlag so weit wie möglich vorzubereiten und dann direkt nach der Blutentnahme an die angegebene Adresse der Universität Zürich zu schicken.

Die Einzelheiten über die Vorgehensweise sowie über die Rückmeldung der Ergebnisse entnehmen Sie bitte dem Ausdruck.

Wie geht es danach weiter?

Ihr Tierarzt bekommt das Befundergebnis schnellstmöglich per Fax übermittelt.  Sofern Sie dies wünschen, können Sie oder Ihr Tierarzt sich von Dr. Naucke bezüglich der weiteren Diagnostik und Therapie im Rahmen von Parasitus Ex e. V. beraten lassen.

Die Beratung ist für Sie kostenfrei. Weil Parasitus Ex e. V. sich jedoch ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert, würden wir uns natürlich freuen, wenn Sie dann bei uns Mitglied
werden oder unseren Verein mit einer kleinen Spende
unterstützen würden.